Axa ist eine junge, gesunde und gut aussehende Frau. Es gibt nur einen großen Nachteil. Die Welt um sie herum ist im postapokalyptischen Chaos versunken. Fast nackt und nur mit einem Schwert bewaffnet, sucht sich Axa ihren Weg.
Als sie eine Ruinenstadt erreicht, bietet sich dieser Ort zunächst zur Rast an. Wenig später jedoch wird sie von menschlichen Mutanten entführt. Diese furchtbar entstellten Wesen, die ihr Leben im Untergrund fristen, planen eine neue gesunde Rasse. Eine junge Frau, die ohne die Folgen der atomaren Katastrophe aufgewachsen ist, kommt ihnen da gerade recht. Axa kann allerdings entkommen.
Von verseuchten und ebenfalls mutierten Wölfen gehetzt, gelangt sie an die Küste. In einem alten Leuchtturm hat sich ein Mann mit seiner Tochter verschanzt. Im Wasser wuchert der Seetang, der jedes Schiff festhält und riesige Bestien verhindern den Schiffsverkehr zusätzlich. An Land lauern Motorradgangs, denen jegliche Zivilisation fremd geworden ist.
Axa versteht sich sehr gut mit dem Mann im Leuchtturm, zu gut für den Geschmack von Maria, der Tochter. Eifersüchtig über den Verlust des Vertrauens zum Vater macht sie sich auf den Weg zum Anführer der Motorradgang. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf.
Ausziehen! Ausziehen!
Eigentlich scheint es in diesem Band nur darum zu gehen, Axa in Situationen zu bringen, in der sie Fell-BH und Lendenschurz verlieren kann. (Oder was sie sonst so halbwegs oder gar nicht an hat.)
Enrique Romero versteht sein Handwerk als Zeichner. Axa ist attraktiv gelungen, allerdings unterliegt er dem Fluch der Zeichner. Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau. Bei vielen Zeichnern sehen Frauen häufig identisch aus. Bei Romero wird einem diese These besonders leicht gemacht. Er präsentiert Axa und Maria, die Tochter von Axas Liebhaber, beide im Profil. Abgesehen von Frisur und Haarfarbe passen sie eins zu eins übereinander.
Aber man kann Romero diese Nachlässigkeit schwerlich ankreiden. Michael Turner (Fathom) oder J. Scott Campbell (Danger Girls, Wildesiderz) leiden auch an dieser Krankheit, obwohl sie Meister ihres Fachs sind.
Darüber hinaus ist Romero ein ähnlicher Meister. Sein Stil hat entfernt etwas mit dem von Bernie Wrightson gemein. Jedenfalls stehen sich beide in der Kreation von Monstren in nichts nach.
Romeros sonstige zeichnerische Qualitäten gestalten eine traurig düstere Welt. Farblich wird viel wert auf knallige Buntheit gelegt. Realistische Farbgebung ist hier nicht unbedingt gegeben. Das schadet aber nicht, im Gegenteil, es passt ins Konzept.
Was die Geschichte anbelangt, ist diese äußerst durchsichtig geraten. Es gibt keine Überraschung. Es herrscht absolute Groschenromanatmosphäre. Gewalt und Sex stehen im Vordergrund. Am Ende ist Axa wieder nackt und alle um sie herum sind tot. Die Geschichte teilt sich in drei Episoden auf und alle enden auf ähnliche Weise.
Axa ist vergleichbar mit Morbus Gravis. Dort ist das Konzept (Sex und Gewalt) ähnlich, aber wenigstens versteht man die Handlung nicht. 🙁