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Comic Blog


Dienstag, 14. Juni 2005

Böser Superman, böser Batman

Filed under: Superhelden — Michael um 22:01

Superman und BatmanKennt jemand noch so Namen wie Elementboy, Winzwanda oder Allesesserboy? Dann könnt Ihr wohl auch nichts mit Kosmokönig, Flammenschein oder Blitzmann anfangen. 🙂

Ein Rückblick auf sehr, sehr alte Zeiten ist hinter den Kulissen von Absolute Macht zu erhaschen. In dieser Geschichte rund um die World’s Finest Superman und Batman erleben wir, wie die allseits beliebten Helden zu absoluten Fieslingen werden, zu Mördern gar. Und das auch ohne Reue, zunächst jedenfalls. Zu Beginn herrschen die beiden Helden, sie werden aus Angst verehrt. Riesige Standbilder zieren den Ort, wo einst die Freiheitsstatue gestanden haben könnte. Green Arrow widersetzt sich und wird von Superman per Hitzeblick getötet, eingeäschert. Batman ist ebenso gnadenlos. Doch wieso?

In einer fernen Vergangenheit veränderten drei Schurken aus einer fernen Zukunft die Geschichte. Cosmic King, Saturn Queen und Lightning Lord nahmen Kal-El und Bruce als Kinder an und erzogen sie. Aber sie hatten sich im tiefsten Inneren der beiden getäuscht. Nach und nach enthüllte sich den beiden eine Gegenwart, wie sie hätte sein können. Superman muss mit ansehen, wie Batman seine Eltern vor dem gemeinen Mord rettet und sich dabei selbst aus der Geschichte auslöscht. Wenn es keine ewige Rache gibt, braucht es auch keinen Batman.
Am Ende steht der Kampf gegen die vermeintlichen Eltern, die inzwischen von Beauty Blaze und Echo unterstützt werden.

Superman und Batman haben zweifellos gegen Altlasten zu kämpfen, nämlich gegen ihre eigenen. Je älter eine Figur wird, umso schwieriger wird es, ihr neue Ideen zu entlocken. Mit Absolute Macht ist ein richtig schönes kleines Highlight gelungen. Die Bösartigkeit, mit der die beiden Helden gezeigt werden, die Kaltblütigkeit von Superman, die alles Böse in Batman übertrifft, ist wirklich erfrischend und wegen ihres Einfallsreichtums ist die Geschichte sehr, sehr spannend.
Für die älteren Leser bietet die Handlung einen tollen Rückblick. Einerseits ist der Auftritt der drei Bösewichte, ehemalige Gegner der Legion der Superhelden, rein äußerlich sehr gut an die Originale angelehnt. Andererseits gibt man den dreien zusätzlich noch ein wenig Profil. Es darf nicht vergessen werden, dass vor Jahrzehnten die Charaktere noch bei weitem nicht ausgefeilt waren.

So muss Jeph Loeb sehr gelobt werden, da er sich eine wirklich vielschichtige Handlung ausgedacht hat, die sogar eine tolle Vorlage für einen Film wäre.
Aber wer braucht einen Film? Der Zeichner Carlos Pacheco und das grafische Team um ihn herum (Jesus Merino / Tusche, Laura Martin / Farben) liefert eine ausgezeichnete Arbeit ab. Der Mehrteiler ist verflucht gut, nicht zuletzt wegen so manchem großformatigen Bild. Das Zückerchen zum Schluss, die Ansicht einer gealterten Superhelden-Legion, ist göttlich.

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